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Neuseeland Reisebericht
...Fortsetzung (Seite 2)
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort nach Süden und fahren über Cardona Valley, das wie ein Märchen-Tal aussieht,
üppig bewachsen mit bunten und berauschend gut duftenden Lupinen in vielen Farben, da müssen wir einfach eine Pause
anlegen und über den blühenden Blumenteppich zu streifen und ein paar Afnahmen machen. Dann setzen wir unsere Fahrt nach
Queenstown fort, ein interessanter Punkt der zu erwähnen wäre ist der Puzzling World in der Nähe von Lake Wakatipu.
Da das Wetter aber strahlend schön ist, haben wir nicht vor uns hier aufzuhalten und wertvolle Stunden zu verlieren so
fahren wir zügig weiter. Die Strecke führt ziemlich hoch hinauf in den Hügeln sodaß man von manchen Abschnitten aber
super Sicht in die Ferne mit Queenstown im Hintergrund hat. In
Quennstown herrscht eine hochsommerliche Hitze was hier recht unüblich ist und vor allem als wir im Hotel einchecken und
unser Zimmer beziehen kommt uns ein unerträglicher Hitzeschwall entgegen , da die Sonne ins Zimmer ordentlich scheint
und es scheint hier nicht wirklich welche Kühlungssysteme zu geben, für solche Temperaturen sind die Queenstowner nun mal
nicht ausgerüstet. So gehen wir dann unten zur Rezeption um uns zumindest einen schäbigen Ventilator zu besorgen was sich
auch als nicht so einfach erweist, da es keinen Ventilator einfach so bei Hand gibt und es muß zuerst eins gefunden werden.
Uuups! Na gut, halbe Stunde später klopft ein Hotelangestellter an die Tür mit einem Ventilator in der Hand – Juchu, die
Kühlungsphase kann beginnen! :-D
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Dann gehen wir zu Fuß in die Stadt ein wenig spazieren, da sich das Stadtzentrum nicht so ganz weit weg von unserem
Hotel befindet und zu Fuß auch bequem zu erreichen ist. Wir gehen an dem Queenstowner See vorbei, wo sich vermutlich
die ganze Bevölkerung der Hitze wegen eingesammelt hat und es wird hier überall gegrillt im großen Stil, oder die
Menschen liegen einfach nur so im Schatten der Bäume oder paddeln auf einem Surfbrett entlang des Ufers, manche sogar
in rot-weißen Mützen im Weihnachtstil. Es ist überhaupt lustig diese Weihnachtsdekoration überall an den Straßen
anzusehen wenn draußen glühend heiß ist und alles sonst wie im Hochsommer ausschaut. Im Hafen spielen zwei Jungs an
der Fußgängerzone verdammt gut Gitarre und die Mama sammelt dann das gespendete Geld ein, wohl ein
Familienunternehmen! :-) Was uns auffällt, in der Stadt gibt es viele chinesische Läden der gehobeneren Kategorie,
wahrscheinlich reagiert man da auf die Nachfrage, da Neuseeland förmlich überflutet ist von Chinesischen Touristen.
Wir wollen uns gerne noch Queenstown von oben anschauen, da es ein Geheimtipp ist. Da es sich eine gute Gelegenheit
bietet, mit der Gondel hinauf zum Bob´s Peak zu fahren, so nutzen wir diese auch da das Wetter absolut herrlich ist.
Von oben ist der Ausblick in der Tat grandios, man sieht über die Lake Wakatipu in die weite Ferne, so genießen wir
diesen Weitblick bei strahlendem Sonnenschein. So ein Wetter soll hier angeblich ziemlich rar sein. Kurz darauf
fliegt an uns vorbei ein Hubschrauber, von dem schieße ich noch ein gutes Foto, der bringt wahrscheinlich eine
wohlhabende Klientel, die es sich schade ist, mit der Gondel zu fahren, direkt zum Peak hinauf. Von oben führt in
den Tal auch eine Rodelbahn. Viele fahren mit den Fahrrädern hinauf und dann vom Berg mit dem Bike runterzuradeln.
Für die Adrenalinjunkies die Nervenkitzel lieben gibt es hier Möglichkeit sich vom Steilhang auf Bob´s Peak in die
Tiefe zu stürzen dürfen - es wird hier Bungee Jumping betrieben, eine etwas kostspielige Angelegenheit auf diesem Kontinent.
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Nach etwa einer halben Stunde fahren wir mit der Gondel wieder runter vom Berg und mischen uns wieder unter Touristen-Volk
in den Gassen von Queenstown. Unweit der Talstation entdecken wir einen Wildlife Birdpark wo auch Kiwis und Keas
vorzufinden sind, jedoch ist dieser gesperrt, da es heute Feiertag gibt. Da wir schon Hunger bekommen haben bietet sich
ein Chinese hervorragend. Das Restaurant ist auch schön eingerichtet und groß, das Problem ist nur daß die Klimaanlage so
strak blässt in alle Richtungen, daß wir fast erfrieren. Nach einer Weile kommt dann noch ein Haufen von Touristen dazu,
natürlich wie auch sonst, alles Chinesen, wahrscheinlich hat sie vor der Tür ein Bus ausgespuckt. Nach dem guten Essen
spazieren wir weiter zum belebter Hafenpromenade, es gibt unzählige Lokale rundherum , die Kellner probieren uns hinein
auf die sonnige Terrasse zu locken. Da wir schon bei den Chinesen gespeist haben lehnen wir dankend ab. Im Hafen hat
gerade ein Dampfer angelegt, es sieht sehr nostalgisch aus mit seinem dunklen Dampf spuckenden Schornstein und da dieser
auch schon bald die Fahrt fortsetzt schießen wir auch hier einige Fotos bis er dann am Horizont verschwindet.
Es schaut aus wie in einem Film, wir fühlen uns wie in die lang vergangene Zeit zurückversetzt. Es ist nicht abzustreiten,
Queenstown ist ein Städtchen mit einem besonderen Flair.
Der Lake Wakatipu birgt in sich ein kleines Mysterium, sein Wasserspiegel (und das sind stolze 300m2!) hebt und senkt
sich alle paar Minuten! Einer Maorischen Legende nach verursacht diese Schwankungen der Herzschlag des an dem
Meeresboden liegenden Riesen, die Wissenschaft begründet dieses Phänomen mit dem Wechsel des Atmosphärendrucks durch
die Bewegung der kalten und heißen Luft über Lake Wakatipu. Als wir dann zurück zum Hotel gehen, stoppen wir noch in
einigen kleinen Läden, die Souvenirs anbieten, alles was Neuseeland so aus seiner Schatztruhe anzubieten hat, vor
allem Produkte aus der Schafswolle werden hier angeboten sowie die Kosmetik auf Schaf-Basis. Hmmm interessant, noch nie
solche Kosmetik ausprobiert, dürfte hier aber der Renner sein. Verspricht Wunder und ganz billig ist es auch nicht…
Am Weg zu unserem Hotel steigt uns in die Nase der Geruch vom gegrillten Fleisch, auf den Rasenflächen rund um den See
sitzen viele Menschengruppen und machen Barbecue Eine total entspannte Atmosphäre die hier jeder zu genießen scheint.
So ein Hochsommertag mit den Celsiusgraden jenseits der 30-er Markierung erlebt man hier selbst im Sommer nicht so oft.
In der Nacht ist es dann sehr problematisch überhaupt einzuschlafen, es wird überall gefeiert und es gibt Lärm bis zu
den frühen Morgenstunden.
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Am nächsten Tag zeigt sich wieder ein strahlend blauer Himmel, was uns unheimlich freut, denn heute setzen wir
unsere Fahrt nach Milford Sound fort und dort ein schönes Wetter zu erwischen grenzt beinahe schon an Wunder!
Wir fahren schnell noch unser Auto waschen da wir unterwegs eine Autowaschanlage entdecken und dann nichts wie
los. Die Fahrt nach Te Anau wo sich auch unser Hotel befindet vergeht wie im Flug, da aber die Sonne so herrlich
vom Himmel scheint wollen wir nicht die Zeit mit dem Einchecken zu verlieren und fahren weiter
entlang des Lake
Te Anau nach Milford Sound. In Eglinton Valley machen wir einen Stopp, da es hier wie im Märchen aussieht,
vor uns erstreckt sich ein Tal voller lila blühenden Lupinen die auch unheimlich gut und betörend duften und
verbringen hier so eine gute Viertelstunde mit dem Fotografieren. (Fotos oben: Haast River und Mount Aspiring) Der nächste Stopp ist der Mirror Lake, mit
seiner spiegelgleichen Wasseroberfläche der neben und noch die Massen von den (meist Chinesischen) Touristen
anzieht, die hier Gruppenweise mit unzähligen Bussen aufkreuzen.
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Dann düsen wir schnell nach Milford Sound, dem eigentlichen Highlight unserer Fahrt. Ja, es herrscht ein
purer Sonnenschein und der strahlend blaue Himmel erstreckt sich über uns und wir können es gar nicht glauben,
denn auf fast alle Fotos die wir vom Milford Sound gesehen haben waren grau in grau und meist verregnet oder
vernebelt aber DAS, das haben wir nun mal gar nicht erwartet! So toben wir uns schnell aus mit den Kameras
und fotografieren ausgiebig den Mitre Peak, DEN Fotomotiv schlechthin, wegen dem hier die Fotografen von allen
Herren Länder anreisen! Und die, die sich heute hier eingefunden haben können ihr Glück überhaupt nicht fassen,
genauso wie wir. Als der Haupt-Fotomotiv endlich im Kasten, sprich auf den Speicherkarten unserer Canons gut
aufgehoben ist, fällt von uns die größte Anspannung und wir schauen uns in der Gegend um und buchen auch gleich
einen Fahrt mit dem Ausflugsboot durch den Milford Sound, die über 2 Stunden dauert.
Zuerst habe ich verzweifelt versucht am lokalen Flughafen einen Heli oder zumindest
einen Flieger zu bekommen, doch der Flughafen war wie ausgestorben!!! Bei Nachfrage in der Info habe
ich die Antwort bekommen: "Es ist der erste Weihnachtstag, heute fliegt niemand". Der Dame habe ich versucht zu
erklären wie wichtig Fotos bei so einem Wetter sind (Fotos oben) und das ich auch gerne ein Feiertagszuschlag bezahlen würde,
doch alle Überredungsversuche halfen leider nichts. Wo kein Pilot, da kein Fotoflug...
Am nächsten Tag war es dann genauso wie ich es ihr erklärt habe. Nur Wolken, dafür aber Flieger in der Luft. Wozu bei dem Wetter fliegen,
habe ich mich nur gefragt...
Da es hier viele
Sandfliegen gibt, die uns auch schon eifrig stechen, kaufen wir zusammen mit der Karte auch noch einen Repelent
gegen Sandfliegen, so ist die Sandfliegengefahr gebannt und wie können ungestört ohne lästige Stiche den
Rest des Tages genießen. In einem Lokal, wo wir auch die Tickets gekauft haben, essen
wir vor der Abfahrt noch etwas Warmes um uns gut zu stärken, ich kaufe Fisch & Chips. Die Wartezeit ist jedoch
sehr lang und die Uhr zeigt unbarmherzig dass unser Boot in 15 Minuten ablegt. Ich schaffe es nicht ganz
aufzuessen, so lasse ich mir den Rest einpacken und nehme es auf das Boot mit. Dann hetzten wir schnell zu
Hafen und stellen fest, dass es überhaupt keine freien Parkplätze in der Nähe des Hafens gibt, so setzt mich
mein Mann hier ab damit ich uns zumindest einchecken kann und fährt dann weiter weg einen Parkplatz zu suchen.
Am Terminal stelle ich fest, dass die Uhr im Lokal nicht die richtige Zeit gezeigt hat sondern 15 Minuten nach
vor ging! Ach wenn ich das gewusst hätte, hätte ich zumindest in aller Ruhe mein Mittagessen essen können.
Nun gut. Irgendwie checke ich das in dem Stress nicht dass ich mir herinnen im Terminal extra in eine Schlange
einstellen muss, wo dann die Bordkarte ausgegeben wird sondern warte am Boot mit den Tickets die wir bei der
Verkaufsstelle bekommen haben. Eine Weile später kommt auch schon mein Mann und wir wollen ans Bord als uns
gesagt wird, dass wir keine Bordkarten haben und zurück zum Terminal müssen…Grrrrr! Wenn es etwas stressfreier
ginge, wären wir auch nicht böse! Wirklich!
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Doch als wir auch diese Hürde hinter uns bringen steht der herrlichen Rundfahrt nichts mehr im Wege und
wir genießen einfach nur die einzigartige Landschaft des Milford Sounds mit seinen Wasserfällen, die
sich von den hohen Fjords in die Tiefe stürzen, einfach nur einmalig! Der Kapitän sagt das heute vermutlich
der schönste Tag des ganzen Sommer hier ist, so was könnte unsere
Begeisterung trüben? Wir hätten es einfach nicht besser erwischen können! An einem der unzähligen Felsen entdecken wir die schlafenden
Seelöwen und als wir nahe an ihnen mit dem Boot vorbeifahren, wacht ein Junges auf uns macht uns eine kleine
Vorstellung als es über den glitschigen Felsen zum Wasser klettert und dann hineinhüpft! Da knipsen die
Kameras wie um die Wette!
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 Lake Te Anau |
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 Lake Te Anau |
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 Lake Te Anau |
Als der Ausflug vorbei ist, sind wir dann auch schon ziemlich k.o. und begeben uns auf den Weg nach Te Anau
zu unserem Hotel, wir sind jedoch so müde, dass wir unterwegs eine Pause anlegen müssen und eine Viertelstunde
Schläfchen machen! Spätnachmittags kommen wir dann endlich nach Te Anau und checken in unserem Hotel an der
fast direkt am Lake Te Anau liegt. Nach einer kleinen Ruhepause mache ich noch meinen obligatorischen
Abend-Spaziergang, heute am Lake Te Anau. Da ich direkt am Lake einen kleinen Bistro entdecke und auch
schon gehörig Hunger, setze ich mich hinein und lasse mir den Teryiaki Huhn schmecken, währen dich die herrliche
Aussicht auf den See genieße. Am Himmel
sammeln sich ein wenig Wolken, was aber eine sehr interessante Kulisse ausmacht. Dann gehe ich raus zu dem See und spaziere
durch den anliegenden und schön angelegten Waldpark. In einer Wolke entdecke ich sogar einen Regenbogen!
Als es dunkler wird kehre ich ins Hotel zurück und wir stellen fest, daß wir ein kleines Problem haben, in
unserer Wand zwischen dem Bad und Zimmer klopft etwas. So rufen wir einen Hotelangestellten, der kann dieses
Geräusch aber auch nicht genau identifizieren, woher es genau kommt. Zum Glück hört es nach einer Weile auf,
so atmen wir erleichtert auf, denn das bedeutet dass wir in der Nacht ruhig schlafen können.
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Am nächsten Tag ziehen dichte Wolken durch den Himmel, nichts mit dem strahlenden Sonnenschein wie
gestern so sind wir aber sehr froh, dass wir unseren Ausflug nach Milford Sound bereits gestern gemacht
haben! Wir lassen uns ein ausgiebiges Frühstück in einem Lokal an dem See gut schmecken und schauen uns
in der Ortschaft noch ein wenig um. Entdecken dann einen Wildlife Park, der aber eher enttäuschend ist,
es stehen hier zwar einige Volieren aber es sind kaum welche Vögel zu sehen, es ist halb leer.
Gut dass die hier kein Eintritt verlangt haben aber wir spenden trotzdem was ins Spendekästchen,
es soll den Vögeln zu Gute kommen! Wir sind jedoch enttäuscht, da wir gehofft haben, zumindest hier
einen Kea-Papagei zu sehen, es gibt hier jedoch keine Keas! Dann fahren wir nochmals die Strecke in
Richtung Milford Sound , die wir gestern im Eiltempo absolviert haben. Jetzt machen wir auch einen Stopp
im malerischen Eglington Valley, obwohl die Sonne nicht mehr scheint, man kann die
Blumen jedoch ohne Sonne besser fotografieren. Dann fahren wir weiter und bleiben oben am Homer Pass stehen,
da liegt oben noch eine Schnee- und Eisdecke. Wir halten an am Parkplatz und mein Mann entscheidet sich hier
eine kurze Wanderung zu dieser Eisdecke zu unternehmen, da es dort auch einen Wasserfall gibt. Ich bleibe
derweil im Auto weil mir die Strecke zu lang vorkommt und nicht so reizend für mich ausschaut und ruhe mich
lieber aus. Ich hatte recht, die Strecke entpuppt sich länger als angenommen und als mein Mann nach etwa 2
Stunden wieder zurückkommt ist er ganz geschafft. Wir fahren also wieder zurück, zu Milford Sound müssen wir
heute nicht wieder, denn der Himmel vollkommen wolkenbedeckt ist. Mein Mann will anhalten um sich ein wenig
auszuruhen, denn die Müdigkeit macht sich schon bemerkbar.
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Aber als wir an 2 Parkplätzen vorbeifahren hält er nicht an erst bei dem dritten, was sich als Segen erweist,
denn kaum halten wir an schon kommt uns ein Kea-Papagei entgegen, am Parkplatz spazieren! Wow! So ein Glück!
Ich dachte schon wir werden die gar nicht mehr zu Gesicht bekommen! Du ganz am Schluss noch so ein Glück.
Der Kea ist gar nicht schau und marschiert uns mutig entgegen wahrscheinlich in der Hoffnung auf eine Nascherei.
Na, gut ein paar Kekse haben wir dann doch noch gefunden aber als die fertiggegessen sind und der Kea sieht,
dass wir nichts mehr haben, stürzt er sich Hungrig auf unser Auto und bedient sich an den Gummiteilen unseres
Autos wie die Scheibenwischer oder Dichtungsgummi bei den Türen die er mit seinem großem kräftigen Schnabel
munter auseinander reisst….Hopalla! Jetzt
ber mal stopp, sonst zahlen wir noch was drauf bei der Autorückgabe. Nach ausgiebiger Fotosession müssen
wir den Kea schließlich verjagen, da sein Hunger keine Grenzen kennt! :-) Ganz unfreiwillig begibt er sich
schließlich weg und schon stürzt er sich auf ein nächstes Auto! :-) Zurück in Te Anau spazieren wir noch kurz
über die Fußgängerzone unweit des Sees und setzten uns schließlich in eine Pizzeria unweit unseres Hotels.
Hier lassen wir uns die knusprige BBQ -Pizza schmecken du beobachten einen lustigen Vorfall, als die Gäste
an einem der Nachbartische aufstehen und gehen, stürzen sich ein paar hungrige Möwen auf die Reste von der
Pizza auf dem Teller und tragen im Schnabel größere Pizzastücke davon! Erst eine anlaufende Kellnerin kann
die ungebetenen hungrigen Gäste davonjagen! :-)
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Am nächsten Tag hüpfen wir schon ziemlich zeitig aus den Federn, denn wir haben heute vor uns die längste
Strecke bislang. Um 6,30 starten wir schon los. Die Strecke ist aber gut zu bewältigen, schon bald kommen
wir in Catlins NP gelgen im Curio Bay. Dieses Gebiet gilt noch al echter Geheimtipp. Hier befindet sich
auch die größte Attraktion dieses Gebiets, Jurassic Petrified Forest, ein versteinerter Urwald, der bei Ebbe
im Wasser zum Vorschein kommt. Hier kann man Seelöwen sowie die seltenen Gelbaugenpinguine beobachten. Wir
spazieren hier also umher und da gerade die Ebbe herrscht haben wir Glück und können diesen Petrified Forest
bewundern. Es fehlen nur noch die Pinguine denke ich mir als mein Mann mir ganz unauffälig sagt, daß er gerade
eine Pinguin erblickt hat der vom Wasser kommt. Ganz unauffällig, um
die anderen Hundert Touristen nicht nach uns zu locken, denn diese hätten die den Ärmsten bestimmt verjagt
wenn die hier in Scharen antanzen würden, nähern wir uns dem Pinguin. Natürlich nicht zu nahe, denn das ist hier verboten um die Tiere
zu schützen. Trotzdem gelingt mir eine ziemlich gute Aufnahme. Ich denke ein
Anderer Tourist bekommt ein Wind davon, daß wir was entdeckt haben und in der Hoffnung auf ein sensationelles
Foto hascht er uns hinterher. Als ich das bemerkt, verhalt ich mich unauffällig und tue so als ob ich Muscheln
am Boden fotografieren würde. Er ist sichtlich verwirrt und schaut sich umher aber den Pinguin entdeckt er zum
Glück nicht, es ist ja auch nicht einfach dankt diesem felsigen Untergrund und Hintergrund, der ihm ein wenig
Camouflage bietet. So zieht der Schnappschußjäger enttäuscht wieder weg. Soll er unseren Pinguin ja in Ruhe lassen! :-)
Dann geht´s weiter zu den Purakauni Falls, schönen etwa 20 m hohen kaskadenförmigen Wasserfällen. Obwohl sie zu dieser
Jahreszeit nicht übervoll am Wasser sind, ist es ein schöner Spaziergang, der etwa 20 Minuten dauert.
Es sind hier noch McLean Falls sowie Matai Falls angeschrieben, jedoch mit einer ca. 40-minütiger Wanderung
verbunden, also sparen wir uns den Weg, da wir ja noch einen langen Weg vor uns haben und hier so viel Zeit
zu verlieren wäre fatal.
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Der nächste Stopp auf unserer heutigen Strecke ist der Nugget Point! Mein Spezialtipp! Es ist ein malerisch
auf einer Klippe gelegener Leuchtturm. Natürlich wie auch sonst im Neusseland, nichts liegt direkt an der
Straße sonder gibt es auch hier einen Wanderweg. Aber wir haben wieder einen strahlenden Sonnenschein so fällt
uns das auch nicht schwer. Die Meerresbrise durchwirbelt unsere Haare und von dem Weg hoch oben an den Klippen
können wir die Seelöwen sich unten auf den Felsen sonnend oder im Wasser schwimmend beobachten.
Auch ein einzigartiges
Erlebnis! Dort können sie sich ungestört treiben. Als wir zum Leuchtturm ankommen hat mein Mann eine glorreiche
Idee noch höher auf die Klippen zu klettern, eigentlich schon abseits des Pfades an dem Man bleiben sollte.
Er klettert wie eine Gemse hoch nach oben und als ich ihn dann hoch oben nur wie einen Punkt sehe wird mir gleich
leicht schwindling! Es ist ja auch ziemlich steil und man könnte da leicht abrutschen bei einem einzigen
unvorsichtigen Schritt! Aber als er dann zum Glück etwa nach einer Stunde wieder unten bei mir ist, atme ich
erleichtert auf.
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Als wir dann weiter fahren riecht es auf einmal etwas übel in unserem Auto. Wir denke das Geruch kommt von außen,
da es sich rundherum laute Schafweiden befinden. Doch wir fahren schon eine Weile und der Geruch lässt nicht nach.
So halten wir an und stellen fest, daß sich da was an den Schuhen von meinem Mann festgehalten hat und in unserem
Auto für dieses Duftaroma sorgt. Mit großem Lachen putzt er dann draußen im Gras seine Schuhe, bevor wir dann die
Fahrt in der sichtlich erfrischten Luft fortsetzen.
Unterwegs kommt uns eine freilaufende Herde von Schafen im Galopp entgegen. He? Ohne Aufsicht? Na wahrscheinlich
sind die Schäfchen ausgebüxt und genießen die neu gewonnene Freiheit in vollen Zügen, jedoch nicht lange, den ein
paar Minuten später kommt uns der Hirte auf einem Quad entgegen, als Beifahrer führt er einen Schäferhund, der schon
mit ausgestreckter Zunge in Kampfposition wartet, um die Schäfchen wieder nach Hause einzutreiben. Hehe, na da geht
es lustig zu! Wir können uns ein Lächeln nicht verkneifen.
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Am späten Nachmittag erreichen wir das historisch anmutende Städtchen Dunedin, das im Jahr 1848 von den Schottischen
Einwanderern gegründet wurde und den alten galiläischen Namen für die Stadt „Edinburgh“ trägt. Es soll weltweit die
besterhaltene Stadt im viktorianischen Baustil sein. Hier gibt es auch einiges auf unserer „to do“ Liste! Als erstes
schauen wir uns das historische Bahnhofgebäude an und sind verblüfft als wir reinkommen und keine Seele weit und breit
sehe, der Bahnhof ist wie ausgestorben obwohl ein Arbeitstag ist, da lässt man nur eines sagen, die Kiwis
(wie die Neuseeländer oft
genannt werden, reisen fast nicht mit der Bahn!) Als einziger Zug fährt ein Lastenzug an uns vorbei, der eine lange Kette aus den
Containern nach sich zieht (Übrigens beschriftet mit „Hamburg“) das war´s auch schon. Wie wir dann erfahren, fährt
von diesem Bahnhof weg nur 1 – 2 mal am Tag der „Taieri Gorge Train“. So widmen wir uns der Besichtigung vom
wunderschönen historischen Bahnhof-Interieur, uns gefallen insbesondere die Fenster verziert mit bunten
Mosaikglasbildern und der Mosaik-Fließen-Boden. Sehr sehenswert und wunderschön!
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Danach eilen wir zur Baldwin Street, der steilsten Straße der Welt, die mit ihrer 35 Prozent Gefälle sogar die
steilsten Straßen von San Francisco toppt! Natürlich sind hier Scharen von Touristen anzutreffen, wie auch sonst,
so eine Attraktion kann man einfach bei dem Dunedin-Besuch nicht auslassen. Dann begeben wir uns auf die Suche
nach Sandfly-Bay, wo es Pinguine geben soll, was sich aber schwieriger als angenommen gestaltet, da es auf keiner
Karte genau beschrieben ist, wie man da hinkommt, wir wissen lediglich wo sie ungefähr liegt und sind auf Fragen
angewiesen, doch den Strand scheinen nur sehr wenige zu kennen. Zuerst verfahren wir uns, doch nach wiederholtem
Fragen klappt es bei dem zweiten Anlauf, wobei uns die Zeit ganz schön davon rennt. Unterwegs finden wir noch eine
Vogelbeobachtungsstation, die nach Einbruch der Dunkelheit Tours zur Pinguin-Beobachtung anbietet, es schaut
jedoch wie ausgestorben aus. Dann kommt uns am Weg ein verletzter Vogel entgegen der mitten auf der Straße marschiert,
einen Flügel halb hängend hinter sich zu schleppend. Schon der Anblick alleine tut uns weh! Kurz vor dem
Sonnenuntergang erreichen wir endlich die Sandfly-Bay. Doch nichts ist so einfach wie erwartet. Wir blicken von einem
Hügel in die Weite auf unzählige Sanddünen auf dem Strand und es weht hier ein eisiger Polarwind. Es kommt eine Frau an uns vorbei, die anscheinend von der Strand-Wanderung zurückkehrt und zum Glück spricht sie auch
Deutsch, wie sich herausstellt, so fragen wir sie gleich. Sie spricht ganz begeistert über die Dünen -Wanderung
(übrigens eine sehr sandige Angelegenheit) die allerdings über eine Stunde dauert, und das noch bei diesem
kräftigen Polarwind! Und daß man die Pinguine nur von der Weite beobachten kann. O.K. das ist uns jetzt nicht wert,
außerdem sind wir ja auch noch sehr spät dran, so kehren wir um und fahren der Küste entlang dem Sonnenuntergang
entgegen, unter anderem an dem Larnach Castle, dem einzigen Schloss Neuseelands. Leider ist das Gelände zu dieser
Zeit schon geschlossen. Es bieten sich uns wunderschöne Ausblicke auf die Landschaft, getaucht ins warme Licht der
untergehenden Sonne und als wir wieder in Dunedin ankommen, können wir von einem Hügel noch ein paar
Sonnenuntergangsfotos schießen. Nicht ganz so wie geplant gelaufen, doch haben wir das Beste aus dem Tag gemacht.
Zum Abschluss des Tages bestellen wir uns noch Chicken mit Garlic Soße, das wir dann im hoteleigenem Speisesaal
genießen.
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Am letzten Tag noch ein Bonus – die Sonne lächelt uns wieder vom Himmel entgegen, es warten auf uns die letzte lange
Strecke in Neuseeland. Wir starten ganz früh los, um von dem Tag so viel wie möglich zu haben, unterwegs jedoch hüllt
sich der Himmel in eine Wolkendecke, was uns weniger gut gefällt, den unser erster Stopp sind die mystischen riesigen
Steinkugel, genannt Moeraki Boulders, (Fotos 1. Reihe oben) deren Umfang bis zu 4 m beträgt und die laut Geologen vor über 4 Millionen
Jahren durch die vulkanische Aktivität entstanden sind. Diese wollte ich beim Sonnenschein erlebt haben. Doch das
Wetter spielt nicht so ganz mit, hin und wieder durchkämpft sich da einzelner Sonnenschein durch die Wolken decke,
das war´s auch schon… So eilen wir dann nach einem Strand-Spaziergang weiter zum Lake Tekapo. Der Weg ist ziemlich
lang und das Wetter am Lake Tekapo ist auch nicht wirklich viel besser, (Fotos 2. Reihe oben) der Himmel in eine dichte Wolkendecke gehüllt
und Massen von Touristen
vor allem bei der berühmten Kapelle (Church of the Good Shepherd) (Foto oben rechts) am See ist der Andrang groß. Für eine Aufnahme wartet man hier ziemlich lang bis man das Glück
hat dass für eine Minute alle Touristen von der Bildfläche verschwunden sind. Dieser türkisblaue See ist jedoch sehr
malerisch und umrundet von den tausenden blühenden Lupinen in lila/blau /rosa ein Postkartenmotiv schelchthin, Und
die duften in der Tat herrlich! Nach dem Spaziergang essen wir in einem (wie könnte es auch sonst sein) ja richtig,
Chinesischem Restaurant und lassen uns Pork Sweet & Sour mit einer Suppe servieren, was hier als günstiges Mittagsmenü
angeboten wird. Kaum essen wir fertig, schon füllt sich das Restaurant, denn es ist gerade ein Bus angekommen der
Unmengen von Chinesischen Touristen ausspuckt, die das Restaurant im Handumdrehen füllen. Wie gesagt, zum Glück
haben wir gerade fertiggegessen, ansonsten könnten die Wartezeiten sehr lang ausfallen.
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An einem Waldstück am See halten wir dann kurzes Mittagsschläfchen bevor es weiter nach Christchurch geht. Doch was
uns dort erwartet werden wir nie vergessen! Mein Mann tippt in die Navigation die Straße direkt in Zentrum, wo die Kirche
steht, besser gesagt, stehen soll, denn als wir dort eintreffen ist weit und breit NICHTS! Mein Mann sagt mir, ich habe
schlecht geschaut wegen der Straße, ich soll ihm bitte eine andere Straße gleich daneben vorlesen. Das mache ich auch aber es
ist wieder NICHTS da, nur leeres Gelände.
Nach der Eingabe bin ich exakt einmal um den Häuserblock gefahren, bis die
Navi aus meinem Smartphone den berühmten Satz: "Sie haben Ihr Ziel erreicht" von sich gibt.
Wir nehmen zuerst an, unsere Navigation ist kaputt, so suche ich nach den
Straßenschildern und dann entdecke ich auch welche und tatsächlich, wir stehen mitten im Zentrum, es ist jedoch gar
nichts da! Als wir das begreifen, läuft uns ein kalter Schauer über den Rücken! Wir haben schon gewußt, daß es hier
am 22.2. 2011 ein starkes Erdbeben gegeben hat, welches das Stadtbild drastisch veränderte, nahmen aber an, daß alles
zumindest teilweise wieder rekonstruiert ist. Daß es jedoch so ein Ausmaß hatte, haben wir nicht mal geahnt!
Die Innenstadt rund um den Cathedral Square fiel förmlich in sich zusammen und wurde dem Erdboden gleich. Dann
entdecken wir auch die Christ Church Cathedral, die im Jahr 1864 erbaut wurde, deren Kirchenturm ist zu zwei Dritteln
umgeknickt und rundherum liegen Berge vom Schutt, obwohl man die schon seit Jahren kontinuierlich abtransportiert.
Selbst die Gebäude die wir dann noch stehend entdecken, sind abgesperrt, wegen Einsturzgefahr, da die Statik nach
dem Erdbeben gestört ist. Alles ist abgezaunt, Zutritt verboten. An manchen Stellen der Absperrung hängen Fotos von den
Vermissten die unter diesen Massen vom Schutt umgekommen sind. Insgesamt über 180 Menschen fanden hier den Tod.
Und Berge von den Blumen. Ich denke bei dem Anblick bliebt kein Auge trocken und ich weiß ich werde diesen Anblick
nie vergessen! Nach kurzer Besichtigung vom Zentrum, oder genauer gesagt von dem, was mal Zentrum genannt wurde
fahren wir lieber zu unserem Hotel, man sieht auch unterwegs die Spuren der Verwüstung an zerbröckelten und
rissigen Fassaden. Unser Hotel schaut sehr hübsch aus, sein mit Blumen bepflanzter Vorgarten ist Gewinner eines
Gartenwettbewerbes. Eine sehr ruhige und angenehme Gegend. Als wir der Dame sagen, daß wir morgen in der frühen
Morgenstunden abreisen, da unser Flug sehr zeitig geht, bekommen wir sogar ein größeres Zimmer im Erdgeschoß,
wahrscheinlich um die anderen Gäste nicht so zeitig zu wecken, sollten wir mit den Koffern die Treppe runter zu
viel Lärm machen. Am Abend machen wir noch einen Spaziergang und entdecken einen wunderschönen Park bei dem College
nebenan mit einer wunderschönen langen Linden-Alle, voll blühenden und unglaublich gut duftenden Lindenblüten.
Das College-Gebäude an sich mit ihrer roten Ziegelfassade ist auch ein architektonisch sehr schönes Bauwerk, mit
einer riesigen gut getrimmten Rasenfläche vorne. Ein schöner Abschluss des Tages, der unsere aufgewühlten Gedanken
etwas beruhigt. Im Hotel müssen wir noch Koffer packen und alles gut verstauen und heute heißt es Früh ins Bett,
da unser Weiterflug nach Australien morgen sehr zeitig geht.
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