Moorea
Reisebericht von Julius Siver
Tag 22. Der heutige Tag ist eine Reise in Etappen. Um von der friedlichen Abgeschiedenheit Fakaravas nach Moorea zu gelangen, führt uns die Reise zunächst nach Tahiti.
Nach einem 1 Stündigem Flug landen wir in der geschäftigen Welt Tahitis. Da abends keine Fähren mehr nach Moorea fahren, verbringen wir die Nacht auf Tahiti. Mit unserem Mietauto, das wir direkt am Flughafen übernehmen, geht es weiter zum Hotel welches auf einer Anhöhe oberhalb des Flughafens liegt.
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Tag 23. Unsere Fähre nach Moorea legt erst um 9:30 Uhr ab, was uns einen entspannten Morgen verschafft. Von der Terrasse unseres Hotels aus genießen wir nicht nur den Ausblick, sondern auch das geschäftige Treiben am Flughafen von Tahiti. Dabei fällt unser Blick auf ein besonderes Highlight: unsere Maschine, die gerade nach Paris startet. (Foto oben links)
Auf den ersten Blick wirkt der Flieger mit seinen zwei Triebwerken recht kompakt – eine optische Täuschung, wie sich schnell herausstellt. In Wahrheit ist dieses Flugzeug so breit wie ein Jumbo Jet. Als wir im Paris in die Maschine eingestiegen sind, habe ich mich über die riesigen Triebwerke gewundert. Jetzt, im direkten Vergleich mit den Flugzeugen der Air Tahiti-Flotte, wird klar, wie gigantisch diese Triebwerke wirklich sind. Sie wirken fast surreal, der Durchmesser der Triebwerke ist größer als der gesamte Rumpf der Flugzeuge, die hier ständig starten und landen.
Spannend ist auch die Geschichte dieses Flugzeugs: Während der Pandemie flogen die Maschinen über 20 Stunden ohne Zwischenlandung in Los Angeles oder San Francisco direkt von Paris nach Tahiti. Es waren die längsten Passagierflüge ohne Zwischenstopp, ein Rekord, der bis heute beeindruckt.
Mit unserem Auto erreichen wir den geschäftigen Fährhafen von Tahiti, wo die Ankunft der Fähre aus Moorea für ein Spektakel sorgt. Wie eine riesige Maschine „spuckt“ sie die ankommenden Autos aus (2 Fotos oben), während sich auf unserer Seite die Fahrzeuge für die Überfahrt sammeln. Die Vorfreude steigt, als wir schließlich an Bord gehen.
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Nach einer Stunde Fahrt taucht Moorea vor uns auf – eine Insel, die wie aus einem Abenteuerroman wirkt, mit ihrer geheimnisvollen Aura und den beeindruckenden Bergsilhouetten. Schon die ersten Blicke auf die Küste lassen uns erahnen, welch einzigartige Schönheit uns erwartet. (Fotos oben)
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Unsere Unterkunft, versteckt mitten im dichten Urwald, ist ein kleines Paradies für sich. Mehrere charmante Bungalows reihen sich in einem traumhaften Garten, in dem exotische Pflanzen wachsen und Palmen sich sanft im Wind wiegen. Es fühlt sich an, als hätten wir einen Ort entdeckt, an dem die Zeit stillsteht. (Fotos oben)
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Doch lange halten wir es nicht drinnen aus. Kaum angekommen, springen wir ins Auto und starten unsere Erkundungstour über die atemberaubende, bergige Insel. (Fotos oben) Immer wieder halten wir an, um die exotische Landschaft zu fotografieren: üppig bewachsene Hügel, türkisfarbene Buchten und majestätische Aussichtspunkte, die uns den Atem rauben. Moorea ist ein Fest für die Sinne – ein Erlebnis, das wir mit jeder Kurve intensiver erleben.
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Tag 24. Schon in den frühen Morgenstunden brechen wir auf, um den Tag mit einem der schönsten Ausblicke zu beginnen. Unser Ziel: der berühmte Belvedere Lookout (Foto oben links), ein Aussichtspunkt, der uns einen atemberaubenden Blick auf die üppige, tropische Landschaft Mooreas bietet. Die ersten Sonnenstrahlen durchbrechen den Horizont, während wir die weite Insel unter uns betrachten. Von hier aus führen mehrere Wanderwege durch den dichten Dschungel zu versteckten Aussichtspunkten, die uns immer wieder mit neuen, spektakulären Perspektiven belohnen.
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Nach dieser ersten Erkundungstour meldet sich Hunger an, und so machen wir uns auf den Weg zu einem der besten Frühstücke der Insel – im Hilton Hotel, nur 15 Minuten entfernt. Das Buffet ist ein wahres Fest für die Sinne: eine Vielfalt an exotischen Früchten, frisch zubereiteten Speisen und unser absoluter Favorit – der roh marinierte Mahi Mahi, der uns immer wieder aufs Neue verzaubert. Es ist mehr als ein einfaches Frühstück, es fühlt sich an wie ein Mittagessen, das keine Wünsche offen lässt. (Fotos oben)
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Gestärkt und voller Energie fahren wir weiter und tauchen ein in die faszinierende tropische Flora Mooreas. (Fotos oben) Wir wandern durch den üppigen Urwald, vorbei an historischen Ausgrabungsstätten früherer Siedlungen, die von einer längst vergangenen Zeit erzählen. Auf dem Weg begegnen uns immer wieder saftig grüne Ananasplantagen, deren Früchte uns zum Staunen bringen – unsere liebsten tropischen Früchte, die sich hier wunderbar präsentieren.
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Das nächste Highlight des Tages wartet an den 2 schönsten Stränden Mooreas. Der erste Stopp führt uns zum Ta'ahiamanu Strand, einem idyllischen, palmengesäumten Küstenabschnitt, der mit seinem puderzuckerweißen Sand und dem schillernden türkisblauen Wasser aussieht, als sei er direkt aus einem Reisekatalog entsprungen. (Fotos oben)
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Anschließend geht es weiter zu Temae Strand, der ebenfalls mit Palmen übersät ist und ein wahres Postkartenmotiv bietet. Der weiche Sand, die ruhige See und die friedliche Atmosphäre machen diesen Strand zu einem der schönsten Orte auf der Insel. (Fotos oben)
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Zum Abschluss des Tages fahren wir zurück zum Ta'ahiamanu Strand, um den Tag mit einem schönen Sonnenuntergang ausklingen zu lassen. Ein schöner Abschluss für einen Tag voller unvergesslicher Eindrücke. (Fotos oben)
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Tag 25. Der Tag beginnt mit einem sanften, beruhigenden Regen, der gegen die Holzverkleidung unseres Bungalows trommelt. Der Himmel ist in ein tiefes Grau getaucht, und wir beobachten, wie der Regen in feinen Strömen durch den üppigen Urwald fällt. Es ist ein Moment der Ruhe und der Verbundenheit mit der Natur, den wir in vollen Zügen genießen. Die dichte Vegetation scheint durch den Regen noch intensiver zu leuchten, und der Duft des feuchten Waldes erfüllt die Luft. Da der Wetterbericht für den Tag keinen Sonnenschein verspricht, entscheiden wir uns, den Vormittag ganz entspannt in der Unterkunft zu verbringen.
Von unserer Terrasse aus haben wir einen perfekten Blick auf den Regen, der leise den Urwald um uns herum in ein grünes Paradies verwandelt. Wir schalten ab, lassen die Zeit stillstehen und genießen diese ungestörte, friedliche Atmosphäre. Der Regen verstärkt nur das Gefühl, in einem abgeschiedenen, fast magischen Rückzugsort zu sein.
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Zum Mittag machen wir uns dann doch auf den Weg, um die Küste zu erkunden und ein wenig frischen Wind zu schnuppern. Unser Ziel: ein gemütliches Restaurant, das uns mit einer Auswahl an polynesischen Spezialitäten verwöhnt. Nachdem wir unser Mittagessen genossen haben, halten wir noch an einem Öko-Museum. (Fotos oben) Es ist ein wahres Kleinod, das tief in die Themen Polynesiens eintaucht: Hier erfahren wir mehr über die einzigartige Biologie der Inseln, ihre geologischen Ursprünge und die kulturellen Schätze, die dieses Inselparadies prägen. Besonders beeindruckt sind wir von der anthropologischen Ausstellung, die uns die Geschichte und Traditionen der polynesischen Völker näherbringt.
Da der Regen weiterhin sanft fällt, entscheiden wir uns, den Rest des Tages in unserer Unterkunft zu verbringen. Wir lassen die Zeit in aller Ruhe verstreichen, lesen, lauschen dem Regen und tanken die Gelassenheit dieses außergewöhnlichen Ortes. Inmitten des Tropenurwaldes spüren wir eine tiefe innere Ruhe, die uns vollkommen erfüllt. Hier, in dieser Oase der Stille, finden wir eine ganz neue Art von Erholung – fernab von der Hektik des Alltags.
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Tag 26. Heute steht ein ganz besonderes Abenteuer auf dem Programm: eine Wanderung zum Afareaitu-Wasserfall. (Fotos oben) In nur einer Stunde Fußmarsch durch den dichten Regenwald tauchen wir ein in die unberührte Natur und werden von der feuchten, frischen Luft des Dschungels umhüllt. Der Weg ist ein faszinierendes Erlebnis für die Sinne – der Duft von Moos und exotischen Pflanzen liegt in der Luft, während die Geräusche des Waldes von den leisen Tropfen begleitet werden, die vom Blätterdach auf den Boden fallen. Die Natur hier ist so lebendig, so vielfältig, dass jeder Schritt wie eine Entdeckung ist.
Als wir schließlich den Wasserfall erreichen, stehen wir staunend vor diesem Naturwunder. Das Wasser stürzt kraftvoll von den Felsen herab und bildet einen kristallklaren Pool, in dem sich das grüne Laub der Umgebung spiegelt. Für einen Moment halten wir inne und lassen die unbeschreibliche Energie dieses Ortes in uns aufnehmen. Der Wasserfall scheint den Raum zu durchdringen, während das Rauschen des Wassers fast meditativ wirkt. Wir genießen die Ruhe und die friedliche Atmosphäre und fühlen uns von der wildromantischen Schönheit des Dschungels regelrecht aufgeladen.
Auf dem Rückweg durch den Regenwald halten wir an einem der Food-Trucks, die wir immer wieder auf unserer Reise sehen und auch Fisch kaufen. Der Duft von frischem, mariniertem Rohfisch steigt uns in die Nase – eine wahre Delikatesse, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Wir kaufen zwei Portionen und können es kaum erwarten, sie zu probieren. Rohfisch hat sich in Polynesien zu unserer absoluten Lieblingsspeise entwickelt. Der zarte Mahi Mahi, das frischeste, was man sich vorstellen kann, lässt uns immer wieder auf der Zunge zergehen. Es ist erstaunlich, wie einfach und doch unglaublich lecker diese Gerichte sind. In Polynesien ist das eine alltägliche Köstlichkeit, während wir uns zuhause in Wien schon fragen, wie wir je wieder solch einen Genuss erleben können. Frischen Fisch in Sushi-Qualität finden wir hier an jeder Ecke, während wir in Wien nur selten vertrauenswürdige Fischhändler finden, die Rohkostqualität anbieten. Diese Aromen, die Frische, das Gefühl, gerade das Beste vom Meer auf den Teller zu bekommen – wir wissen, dass uns das hier fehlen wird.
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Am späten Nachmittag fahren wir wieder die Küstenstraße entlang und halten immer wieder bei schönen Stellen an (6 Fotos oben) anschließend fahren wir noch einmal zum Belvedere Lookout (3 Fotos oben, untere Reihe), dem Aussichtspunkt, von dem wir schon früher auf die Insel blicken konnten. Doch dieses Mal erleben wir die Landschaft unter einem ganz anderen Licht. Das warme Abendlicht strahlt durch die dichten Regenwälder und taucht die Szenerie in sanfte, goldene Farben. Die Wolken verziehen sich langsam, und der Regen hat einer herrlichen Lichtstimmung Platz gemacht. Wir stehen still und genießen die majestätische Aussicht auf die Insel, während der Regenwald vor uns in den unterschiedlichsten Grüntönen erstrahlt. Es ist ein Moment der Ruhe, der wie ein lebendiges Gemälde vor uns aufblüht.
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Tag 27:
Nach einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir noch einmal die frische Morgenbrise und die idyllische Ruhe des Urwaldes in uns aufnehmen, beginnen wir, unsere Koffer zu packen. Der Abschied von dieser friedlichen Insel fällt uns schwer, doch der nächste Abschnitt unserer Reise wartet bereits. Langsam und ohne Eile verstauen wir unsere Sachen und genießen die letzten Momente in der tropischen Idylle, während sich der Tag sanft entfaltet.
Nach dem letzten Blick auf unsere Unterkunft und die umgebende Natur fahren wir in Richtung Fährhafen. Mit einem leichten Seufzer steigen wir auf das Schiff und beobachten, wie die Insel langsam hinter uns verschwindet. Der Wind weht uns um die Ohren, während wir uns auf die kommenden Erlebnisse auf Tahiti freuen, aber auch die Stille und Schönheit von Moorea ein wenig nachklingen lassen.
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