Tahiti
Reisebericht von Julius Siver
Tag 1. Nach einem 22-stündigen Flug landen wir um 4 Uhr früh auf dem Faaa-Flughafen der Insel Tahiti. Beim Aussteigen schlägt uns sofort die angenehm warme Meeresluft entgegen – ein vielversprechender Vorgeschmack auf das,
was uns erwartet. Doch noch bevor wir richtig ankommen, überrascht uns ein skurriles Bild: Mitten auf der Rollbahn läuft eine Henne mit acht winzigen Küken hinter sich her, als würde sie den Flughafen zu ihrem persönlichen
Spielplatz erklären. Ein merkwürdiger Anblick, der uns während des gesamten Urlaubs immer wieder begegnen wird – aber dazu später mehr.
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Nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt und uns mit lokalen SIM-Karten ausgestattet haben, um jederzeit vernetzt zu bleiben, spüren wir die Müdigkeit der Reise. Wir gönnen uns ein paar Stunden Schlaf,
um den erschöpfenden Flug hinter uns zu lassen. Am Abend erkunden wir schließlich den Atimaono Park in Papara und Taharuu Strand, (3 Fotos oben) wo uns der schwarze Sandstrand fasziniert und wir die Ruhe des ersten Tages auf Tahiti in vollen Zügen genießen.
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Tag 2. Heute steht eine Tour quer durch das unberührte Herz der Insel Tahiti auf dem Programm. Auf keiner Karte verzeichnet, nicht mal Google Maps kennt diese Route.
Für diese Fahrt haben wir uns einen ganzen Tag vorgenommen, denn die Bergstraße hat den Ruf, mörderisch anspruchsvoll zu sein. Bewaffnet mit einem 4x4 Pickup – und der Warnung des Hotelmanagers im Ohr,
dass nur die Mutigsten sich hier hin wagen – machen wir uns auf den Weg.
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Zunächst fahren wir noch durch bewohntes gebiet, (Foto 085 oben) später schlängeln wir uns durch dichte, urwaldartige Wälder, bis wir schließlich bei einem Wasser-Reservoir ankommen. (2 Fotos oben) Von hier aus wird es richtig spannend: Die Straße beginnt steil anzusteigen,
bis wir beim nächsten See ankomen.
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Der Lac Vaihari, ein natürlich entstandener See, erscheint plötzlich vor uns, umgeben von schroffen, hoch aufragenden Bergspitzen.
Zahlreiche Wasserfälle stürzen sich in die Tiefe und füllen den See über wunderschöne Mündungen – es fühlt sich fast magisch an. (9 Fotos oben) Wir bleiben eine Weile und lassen uns von dieser spirituellen Landschaft verzaubern,
die mit ihrer Ruhe und Kraft eine besondere Energie ausstrahlt.
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Nun wartet der schwierigste Teil der Bergstraße auf uns. Schon bei der Abfahrt hat uns der Hotelmanager gewarnt, dass selbst viele Einheimische diese Strecke noch nie gefahren sind,
geschweige denn Touristen. Es gibt nur eine Autovermietung, die überhaupt einen 4x4 Pickup zur Verfügung stellt – alle anderen bieten lediglich winzige unbrauchbare Benziner an, die hier keine Chance hätten.
Mit schweißnassen Händen und angespannten Muskeln tasten wir uns im Schritttempo vorwärts, während die Straße immer steiler wird. Die Steigungen sind so extrem, dass wir uns durch die Schwerkraft tief in unsere
Sitze gedrückt fühlen, als wären wir Teil einer Achterbahn-Fahrt.
Bei jedem Ruckeln und Stoß fragen wir uns: Kippen wir jetzt nach hinten und rollen in die Schlucht? Oder geht sich das gerade noch aus? Die Straße gleicht einer Abfolge von riesigen Steintreppen,
die den Unterboden unseres Pickups mehrfach in Kontakt mit dem harten Gestein bringen. Kein Wunder, dass diese „Straße“ nirgendwo eingezeichnet ist.
Tatsächlich haben wir den ganzen Tag auch keinen einzigen Menschen zu Gesicht bekommen. Sie können ein Teil der Straße auf dem Foto 008 oben in der ersten Reihe sehen. Man sieht sie in der Mitte des Bildes im Hintergrund auf dem Bergmassiv.
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Oben angekommen durchqueren wir einen langen Tunnel, der durch das Bergmassiv führt. Am Ende des Tunnels (Foto oben in der dritten Reihe) öffnet sich vor uns eine atemberaubende Szenerie:
Ein majestätisches Bergpanorama breitet sich aus, und vor uns thront der höchste Gipfel von ganz Französisch-Polynesien. (Foto oben links) Wir sind sprachlos und genießen diesen Moment der puren Ehrfurcht vor der Natur und deren Schöpfer.
Die Weiterfahrt auf der zweiten Hälfte der Insel nach unten ist im Vergleich ein Spaziergang, (2 Fotos oben) obwohl die Schlaglöcher groß genug sind, um darin zu verschwinden.
Doch nach der extremen Steigung fühlen sich diese Hindernisse wie kleine Unebenheiten an.
Schließlich erreichen wir ein abgelegenes Berghotel, und von hier aus führt eine markierte Straße für 4x4 Fahrzeuge weiter zum östlichen Ende der Insel.
Unterwegs nach Osten im Papenoo Valley entdecken wir mehrere prächtige Wasserfälle, die in die Tiefe stürzen. Doch das grelle Sonnenlicht macht es unmöglich, diese Schönheit in Fotos einzufangen,
also beschließen wir, an einem bewölkten Tag zurückzukommen, um diese spektakulären Wasserfälle in ihrem vollen Glanz festzuhalten.
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Tag 3. Heute steht eine Bootsfahrt entlang der unzugänglichen Küste der südlichen Halbinsel Tahiti Iti auf dem Programm. Dieser Teil der Insel ist vom Straßennetz abgeschnitten und größtenteils unbewohnt.
Die einzige Möglichkeit, die raue, wilde Küste zu erkunden, ist per Boot – von dort aus kann man Wanderungen ins geheimnisvolle Inselinnere unternehmen.
Unser erster Halt ist Teahupo'o, ein legendärer Surferspot, der weltweit für seine monströsen Wellen berühmt ist. Hier fanden sogar die Olympischen Spiele 2024 statt – kein Wunder,
dass sich die besten Surfer der Welt hier die Klinke in die Hand geben. Teahupo'o ist einzigartig: Es ist der einzige Ort, an dem man so nah mit dem Boot an die Surf-Action herankommt, dass man fast glaubt,
die Energie der Wellen zu spüren. Und obwohl heute "nur" mittelgroße Wellen auf uns warten, (3 Fotos oben) ist das Schauspiel atemberaubend.
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Als wir ankommen, zieht die Schönheit der massiven Wellen uns sofort in ihren Bann. Einige talentierte Surfer (9 Fotos oben) haben sich bereits eingefunden und zeigen ihr Können – wir stehen sprachlos auf dem Boot und können kaum glauben,
was wir sehen.
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Kurz darauf betritt ein brasilianischer Profi-Surfer die Bühne, begleitet von seinem Filmteam. In einer nahezu übernatürlichen Leichtigkeit gleitet er über die Wellen, während andere noch mit den Elementen kämpfen.
Es wirkt, als wäre er im Ozean geboren – so mühelos gleitet er auf dem Wasser. (2 Fotos oben 013 und 014)
Ich bin völlig fasziniert und drücke durchgehend auf den Auslöser meiner Kamera. Innerhalb von 2 Minuten habe ich über 2000 Bilder gemacht, so hypnotisierend ist dieser Anblick.
Unser Bootsführer zeigt uns stolz Fotos auf seinem Smartphone: Aufnahmen von der gleichen Stelle mit unglaublichen 22 Meter hohen Wellen! Die Surfer sehen darauf wie winzige
Ameisen auf einer gigantischen Wasserwand aus – unfassbar, was hier für Naturgewalten am Werk sind.
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Doch die Bootsfahrt selbst ist ebenfalls nicht ohne Nervenkitzel. Die Wellen heben unser Boot in die Höhe, nur um uns im nächsten Moment tief hinabzuziehen. (4 Fotos oben mit dem Boot) Die Bootsführer manövrieren mit unglaublicher Geschicklichkeit,
um uns sicher durch die raue See zu bringen. Kein leichtes Unterfangen, wie wir erfahren – erst im letzten Jahr kippte ein Boot mit Fotografen und Ausrüstung nach hinten ins Wasser.
Zum Glück bleibt uns dieses Schicksal erspart, doch das Abenteuergefühl lässt uns auf jeder Welle mitfiebern.
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So beeindruckend die Wellen auch sind, sie machen es unmöglich, heute weiter die Küste entlangzufahren. Die Bedingungen sind schlicht zu gefährlich für den Rest der Tour.
Also ändern wir spontan unsere Pläne und beschließen, stattdessen auf Walbeobachtung zu gehen. Es dauert nicht lange, bis wir eine majestätische Mutterwal mit ihrem Kalb entdecken.
Immer wieder taucht das Kleine an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen, während die Mutter geduldig wartet. (1 Foto oben) Es ist ein friedliches, berührendes Schauspiel, das uns für die entgangene Küstentour mehr als entschädigt.
Zum Abschluss des Tages legen wir an verschiedenen Schnorchel-Spots an, um die bunte Unterwasserwelt zu erkunden. (2 Fotos oben) Der Tag war ein Wechselbad der Gefühle – von adrenalingeladenen Surfmanövern über Abenteuer in
wilden Wellen bis hin zur stillen Magie der Meeresriesen. Ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.
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Tag 4. Heute erwartet uns ein weiteres Highlight: Ein Foto-Flug mit einer Cessna über die Inseln Tahiti und Moorea. Da der Pilot gestern grünes Licht gegeben hat, stehen wir bereits um 8 Uhr früh voller Vorfreude,
Kameras im Anschlag, am Flughafen. (3 Fotos oben) Ziel unserer Tour sind die Inseln Tahiti und Moorea – zwei Juwelen im Pazifik, die wir aus der Vogelperspektive erleben wollen.
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Kaum heben wir ab, breitet sich die Insel Tahiti unter uns aus wie ein lebendiges Kunstwerk. (3 Fotos oben) Zwar ziehen einige Wolken über den Himmel, aber sie tun der beeindruckenden Aussicht keinen Abbruch.
Jeder Blick aus dem Fenster enthüllt eine neue, atemberaubende Szene, und es fällt schwer, die Schönheit der Insel in Worte zu fassen.
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Faszinierend ist auch der Anblick des historischen Venus-Leuchtturms, der stolz am Ufer steht, während im Hintergrund der majestätische Mont Orohena – Tahitis höchster Gipfel – in den Himmel ragt. (Foto 081 oben links)
Die mächtigen Bergketten und die üppig grünen Täler scheinen zum Greifen nah, als würden sie sich unter uns entfalten wie eine gewaltige Landkarte aus Naturschönheit. (2 Fotos oben) Jeder Klick der Kamera versucht,
einen Moment dieser faszinierenden Welt festzuhalten, doch es ist unmöglich, diese Eindrücke in Bildern zu bannen.
Über dem türkisblauen Wasser der Lagunen fliegen wir weiter in Richtung Moorea, und die Insel wirkt aus der Luft noch paradiesischer, als wir es uns vorgestellt hatten.
(Moorea Fotos kannst Du HIER sehen)
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Nach der Landung kehren wir ins Hotel zurück, (4 Fotos oben) um die unzähligen Eindrücke zu verarbeiten und die Fotos durchzugehen. Am Nachmittag besuchen noch die Faarumai Wasserfälle, welche sehr leicht zu Fuß erreichbar sind. (2 Fotos oben)
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Tag 5. Heute steht unser Flug auf die Insel Tahaa an und die Vorfreude ist groß! Tahaa, auch bekannt als die „Vanille-Insel“, hat sich durch ihre erstklassigen Vanilleschoten einen Namen gemacht,
und wir können es kaum erwarten, diese duftende Oase zu erkunden. Der Gedanke, bald auf einer Insel zu landen, die von den süßen Aromen der Vanille durchzogen ist, macht die Ankunft noch spannender. Klicke hier um Tahaa Reisebericht zu lesen.
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Lieber Besucher/in. Wir haben am Anfang und am Ende unserer Reise Tahiti besucht. Um dir ein Gesamtbild über die Hauptinsel Tahiti zu vermitteln, kannst du den zweiten Teil der Reise gleich weiterlesen. Nun weiter mit dem Tahiti Bericht: |
Tag 27. Am Nachmittag kehren wir nach vier unvergesslichen Tagen auf Moorea mit der Autofähre nach Tahiti zurück, unser Fahrzeug fest an Bord. Nach diesem Inselbesuch haben wir noch keine
festen Pläne für den Rest des Tages – es ist schließlich unser Reisetag. Doch spontan entscheiden wir uns, die Water Gardens Vaipahi zu besuchen, ein verstecktes Juwel auf Tahiti. (6 Fotos oben)
Dieser kleine, aber schöne botanische Garten überrascht uns mit einer üppigen Vielfalt exotischer Blumen aus aller Welt. Zwischen plätschernden Bächen und bunten Blüten wandeln wir durch
die friedliche Anlage, die wie eine Oase der Ruhe wirkt.
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Den Abschluss des Tages genießen wir im Atimaono Park in Papara. Dort beobachten wir, wie die Sonne langsam hinter den Wolken verschwindet und den Himmel in ein leuchtendes Spektrum aus Orange- und Rottönen taucht,
während wir am schwarzen Sandstrand entspannen. (3 Fotos oben) Ein spontaner Ausklang eines Reisetages, der uns erneut die magische Seite Tahitis zeigt.
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Tag 28. Heute ist ein guter Tag, um die Wasserfälle zu fotografieren: bewölkter Himmel, kein Regen – ideale Bedingungen für technisch gute Fotos. Unser Ziel ist das malerische Papenoo Valley, ein Tal,
den wir schon einmal besucht haben, aber damals machte uns die grelle Sonne einen Strich durch die Rechnung. Diesmal fahren wir aus östlicher Richtung ins Tal hinein, um die riskante Bergüberquerung zu vermeiden.
Doch die Straße verlangt uns einiges ab: gigantische Schlaglöcher zwingen uns, im Schneckentempo voranzukommen. Mit einem normalen Auto ohne Allradantrieb wäre man hier völlig aufgeschmissen.
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Immer wieder halten wir an, um die tosenden Wasserfälle zu bewundern, die sich spektakulär in die üppige, smaragdgrüne Vegetation einfügen. Die Natur hier ist überwältigend – dichter, tropischer Dschungel,
der von den täglichen Regenfällen lebt. (12 Fotos oben) Tatsächlich regnet es hier fast jeden Nachmittag, und während der polynesischen Sommermonate, wenn bei uns Winter ist, kann es tagelang ohne Unterbrechung schütten.
Das faszinierende Schauspiel, das hier man oft sieht, ist besonders: Während man an der sonnigen Küste im warmen Sand liegt, sieht man in der Ferne, wie dunkle Regenwolken die Berge überziehen und dort für
sintflutartige Regenschauer sorgen. Ein surrealer Kontrast.
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Nach einem entspannten Abendessen im Hotel (6 Fotos in den ersten 2 Reihen) erwartet uns noch ein kulturelles Highlight: eine traditionelle polynesische Tanzshow. Heute tritt eine Gruppe von den Marquesas-Inseln auf, bekannt für ihre kraftvollen,
kriegerischen Tänze, die von Energie und Stolz geprägt sind. (6 Fotos oben, die unteren 2 Reihen) Meine Frau hatte sich eher auf sanfte, hawaiianische Klänge und Tänzerinnen mit üppigen Blumenkronen gefreut,
doch diese Darbietung zeigt die wilde, ursprüngliche Seite der Marquesas-Kultur, der man immer noch Kanbalismus anmutet. Zumindest wurden in der Vergangenheit auf einigen Inseln Feinde verspeist, so wird es laut Funden behauptet. Aber die Hoffnung lebt weiter, denn übermorgen, am Freitag, steht eine weitere lokale Tanzgruppe auf dem Programm.
Vielleicht bringen sie ja die erhofften eleganten Tänzer und Tänzerinnen, die das traditionelle Polynesien in all seiner Schönheit verkörpern.
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Tag 29. Heute steht ein Besuch zweier traumhafter Strände auf der südlichen Halbinsel Tahiti Iti auf unserem Programm.
Unser erster Halt führt uns an den malerischen Tautira-Strand im Osten der Halbinsel – ein beeindruckender schwarzer Lavastrand, eingerahmt von einer schönen Bergkulisse
und dem üppig grünen Vaitepiha-Tal im Hintergrund. (6 Fotos oben) Die Kontraste sind atemberaubend: das dunkle Vulkangestein gegen das satte Grün der Natur und das blaue Meer.
Hier verbringen wir mehrere Stunden, genießen das herrliche Wetter und lassen die atemberaubende Szenerie auf uns wirken. Es ist einer dieser Orte, an dem die Zeit scheinbar stillsteht
und man die Natur in ihrer puren Schönheit erleben kann.
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Nach unserem ausgedehnten Strandspaziergang knurrt der Magen, und wir halten spontan an einem der vielen „Snacks“ am Straßenrand – so nennen sich die Imbissstände hier.
Doch der Name ist irreführend! Was bei uns in Europa oft für wenig Qualität und lieblos zubereitete Speisen steht, ist in Polynesien etwas ganz anderes.
Diese „Snacks“ sind wahre kulinarische Geheimtipps, und das Essen ist in Gourmetqualität. Statt fettiger Pommes oder liebloser Sandwiches erwartet uns hier frischer,
roh marinierter Fisch, begleitet von perfekt gekochtem Reis und knackigem Gemüse. Es schmeckt fantastisch – besser als in vielen gehobenen Restaurants bei uns zu Hause.
Und die Portionen? Groß genug, um auch den größten Hunger zu stillen!
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Frisch gestärkt geht es weiter zu unserem zweiten Ziel des Tages: dem berühmten Maui Beach. (3 Fotos oben) Dieser weiße Sandstrand im Südosten Tahiti Itis sticht besonders hervor,
da er sich inmitten der typischen schwarzen Vulkanstrände der Insel wie eine Perle abhebt. Der blendend weiße Sand, das schimmernde türkisfarbene Wasser und die sanft im Wind schwingenden Palmen,
die sich über den Strand neigen, bieten das perfekte Postkartenmotiv. Umgeben von dichtem Regenwald, fühlt sich der Maui Beach an wie ein verstecktes Paradies, fernab der Zivilisation.
Hier ist es ruhig, idyllisch, fast magisch – ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann und der Inbegriff eines südpazifischen Traums.
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Tag 30. Zu Beginn unserer Reise auf Tahiti hatten wir uns fest vorgenommen, das südliche Ende der Halbinsel Tahiti Iti per Boot zu erkunden. Heute ist es endlich soweit!
Die Wellen sind heute ruhiger, und wir nutzen die Gelegenheit, unser Vorhaben in die Tat umzusetzen. Direkt von Teahupoo aus starten wir unsere Tour und gleiten an spektakulären Küstenlandschaften vorbei.
Die Natur hier wirkt wild und ungezähmt, dichte grüne Vegetation erstreckt sich bis ans Ufer. Je weiter wir fahren, desto seltener werden die Häuser – alle sind nur per Boot erreichbar, denn hier gibt es keine Straßen,
keine Stromleitungen, nur pure Abgeschiedenheit. (3 Fotos oben)
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Später legen wir in einer versteckten Bucht an und unternehmen barfuß eine Wanderung im Wasser durch einen dichten Mape-Wald, auch bekannt als der Tahitische Kastanienwald. Die hohen Bäume werfen schattenspendende Kronen,
und die riesigen Wurzeln erstrecken sich in einem Wasserlabyrinth. Unser Boot, das man auf Foto 052 in vorletzter Reihe oben links sehen kann (rechts im Bild), bleibt zurück, während wir uns auf den Weg machen. Der dichte Urwald umhüllt uns, und wir folgen
einem plätschernden Flusslauf, der uns tiefer ins Herz dieser unberührten Landschaft führt – bis hin zur Quelle des Flusses. (3 Fotos oben) Es ist ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht: der Duft des Waldes,
das Rauschen des Wassers und die unglaubliche Stille abseits der Zivilisation.
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Auf der Rückfahrt sind wir voller Vorfreude auf den Abend, denn nach dem Dinner erwartet uns wieder eine polynesische Tanzshow. Diesmal hoffen wir auf die klassischen polynesischen und hawaiianischen Tänze, die uns so begeistern.
Als die Tänzer schließlich die Bühne betreten, spiegelt sich unsere Begeisterung in unseren Gesichtern wider. Wunderschöne Frauen und Männer, gekleidet in prachtvolle, farbenfrohe Kostüme,
tanzen zu den rhythmischen Klängen traditioneller polynesischer Musik. (12 Fotos oben) Genau so haben wir es uns vorgestellt – eine perfekte Inszenierung der kulturellen Schönheit, die Tahiti zu bieten hat!
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Tag 31. Heute besuchen wir die Hauptstadt Papeete, wo wir die unter anderem die Markthalle erkunden wollen. Fotografisch mag die Stadt vielleicht nicht auf den ersten Blick beeindrucken,
doch wenn man genau hinsieht, entdeckt man immer wieder schöne Gebäude. (3 Fotos oben) Auffällig sind die zahlreichen Perlengeschäfte, die fast überall auftauchen und versuchen,
die schönen schwarzen Perlen Tahitis an den Mann oder die Frau zu bringen.
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Während wir durch die Straßen schlendern, werden bei mir Erinnerungen wach. Vor 15 Jahren war ich auf dem Fakarava Atoll und habe bei einem Pensionsbesitzer 20 Perlen direkt aus dem Meer geholt.
Wir zogen gemeinsam die Muscheln aus dem Wasser, (6 Fotos oben) öffneten sie, und in jeder Muschel fand sich eine makellose, schwarze Perle – ohne Einschlüsse. Damals kostete mich jede Muschel 10 Euro, und nebenbei haben wir das
Muschelfleisch frisch und roh genossen. Eine wunderschöne, große Perle für nur 10 Euro.
Doch heute, während wir vor den funkelnden Schaufenstern der Perlengeschäfte stehen, trifft uns der Preis wie ein Schock. Was ist nur passiert? Die gleichen Perlen,
die ich damals für 10 Euro bekommen habe, kosten jetzt 200 Euro oder mehr! Der Hotelmanager auf der Insel Tahaa hatte uns vor drei Wochen schon darauf vorbereitet:
Die Regierung hat eine Zertifikatspflicht für die Perlenfarmen eingeführt, um die Preise künstlich in die Höhe zu treiben. Ein genialer Schachzug für die Spekulanten – aber für uns bleibt nur der Gedanke,
dass wir keine Perlen kaufen werden. Nicht, weil wir sie nicht schön finden, sondern weil wir wissen, wie viel sie tatsächlich wert sind. Wir wollen diese modernen Raubritter nicht unterstützen.
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Nach diesem Spaziergang durch die Perlenschätze Papeetes tauchen wir in die lebendige Atmosphäre der Markthalle ein. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: exotische Früchte, frisches Gemüse,
fangfrischen Fisch, duftende Öle und handgefertigte Kunstwerke lokaler Künstler. (6 Fotos oben)
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Den späten Nachmittag lassen wir entspannt an der Hafenpromenade ausklingen. Die wechselhafte Bewölkung verheißt einen vielversprechenden Sonnenuntergang, also bleiben wir, um dieses Spektakel zu erleben.
Und tatsächlich: Der Himmel beginnt zu glühen in einer Intensität, die wir bisher nur auf Bora Bora gesehen haben. (12 Fotos oben) Die goldenen und rosa Farben verzaubern uns, während traditionelle polynesische Kanus,
die Paddler kraftvoll vorantreiben, im Abendlicht gut rüberkommen. Im Hintergrund erhebt sich die majestätische Insel Moorea aus dem Ozean, ihre Berge scharf umrissen gegen das farbenfrohe Abendlicht.
Bei dieser atemberaubenden Kulisse sieht selbst ein einfaches Containerschiff interessant aus (2 Fotos oben, letzte Reihe).
Es ist einer dieser magischen Momente, in denen alles perfekt ist – der Himmel, das Meer und das Land. Ein Tag in Papeete, der uns auf eine unerwartete Weise verzaubert hat.
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Tag 32. Heute haben wir uns bewusst einen Tag zum Entspannen freigehalten. Kein Sightseeing, keine Pläne – einfach nur die Ruhe genießen und die letzten Stunden an diesem paradiesischen Ort in vollen Zügen auskosten.
Den Abend verbringen wir in der Hotelbar mit angenehmer Live Lounge Musik. (6 Fotos oben) Morgen früh müssen wir dieses wunderschöne Fleckchen Erde leider verlassen, und schon jetzt spüren wir die leise Wehmut, die mit dem Abschied einhergeht.
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Meine Frau seufzt und sagt, dass sie unbedingt noch einmal hierher zurückkehren möchte – und ehrlich gesagt, ich kann Sie gut verstehen. Eine Fortsetzung unserer Reise scheint also alles andere als unwahrscheinlich.
Es gibt noch so viele Inseln, die auf uns warten, unberührte Strände und verborgene Schätze, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
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